Zwischen Ästhetik und politischer Funktionalisierung. Literatur und Gesellschaft in Ost- und Ostmitteleuropa

Als Wortkunst ist Literatur auf ganz unterschiedliche Weise grundsätzlich auf Gesellschaft bezogen. Dieser Bezug ist in den Ländern Ost- und Ostmitteleuropas aufgrund bestimmter politischer Entwicklungen und deren kulturellen Implikationen allerdings besonders greifbar. Der Vortrag unternimmt deshalb den Versuch, das umfangreiche Themenspektrum der Reihe abzustecken und einzugrenzen. Nach einigen grundsätzlichen Überlegungen zur Funktion der Literatur werden hierzu zum einen thematisch einschlägige kulturtypologische Aspekte einzelner Nationalliteraturen im 19. Jahrhundert erläutert und zum anderen die Rolle der Literatur in den Ländern des real existierenden Sozialismus in den Fokus gerückt.

Andreas Ohme ist Professor für Slawische Literaturwissenschaft an der Universität Greifswald mit Schwerpunkten auf der russischen, der polnischen und der tschechischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der allgemeinen Literaturwissenschaft. Im Fokus seiner Forschung stehen einerseits literaturtheoretische Phänomene (Narratologie und Genologie). Andererseits beschäftigt er sich im Rahmen komparatistischer Zugänge mit kulturtypischen Entwicklungen der jeweiligen Nationalliteraturen. Jüngere Studien behandeln das utopische Denken im postutopischen Zeitalter sowie de Repräsentation des Holocaust in der Literatur.

Moderation: Anna Lena Klatt M. A.


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