Greifswald ist eine weltoffene und tolerante Stadt. Sie ist Heimat von Menschen vielfältiger Herkunft. Als wissenschaftliche Einrichtungen beschäftigen und qualifizieren wir Mitarbeiter*innen und Studierende aus über 100 Ländern, die hier gerne leben und unsere Arbeit und die Stadt bereichern. In den zurückliegenden Jahren führten Krieg und Vertreibung weltweit, aber auch mitten in Europa, zu Flüchtlingsbewegungen auch nach Greifswald. Die Aufnahme, menschenwürdige Unterbringung und Integration sind Herausforderungen, denen sich Staat und Gesellschaft gemeinsam gestellt haben und stellen.
Damit verbunden sind auch Vorbehalte und Ängste. Diese nehmen wir wahr und bitten die politisch Verantwortlichen, die artikulierten Ängste ernst zu nehmen und größtmöglich konsensfähige Lösungen zu finden. Wir werben bei allen unterschiedlichen Positionen für einen sachorientierten Diskurs. Die Wahrnehmung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und auf Demonstration haben in der Bundesrepublik Deutschland einen hohen Stellenwert, sie legitimieren jedoch keine verbalen und körperlichen Bedrohungen. Dies überschreitet die Grenzen der inhaltlichen Auseinandersetzung und bedroht unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wir rufen zu einem respektvollen Umgang und einem friedlichen Miteinander aller Menschen auf. Das sind Werte, die unsere vielfältige und lebendige Stadt zu einem kulturellen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zentrum der Region machen.