Greifswald – Nach über 50 Jahren steht der Schauspieler Jürgen Holtz wieder auf der Bühne des Greifswalder Theaters. Zwischen 1960 und 1964 hatte die Karriere des Konrad-Wolf-Preisträgers in Greifswald begonnen, die ihn nicht nur auf die großen deutschsprachigen Bühnen Europas, sondern als 'Motzki' auch in die deutschen Wohnzimmer der Nachwendezeit geführt hat. Der Tagesspiegel schrieb über Jürgen Holtz anlässlich der Verleihung des Berliner Theaterpreises 2013: „Absolut aufrecht im Dienen und messerscharf im Denken, lässt dieser Schauspieler alle Herr-und-Knecht-Diskurse mitschwingen, die in den letzten zwei Jahrhunderten maßgeblich waren. Selten fallen erhöhte Hirnaktivität und sinnliches Spiel derart organisch zusammen.“
Nun ist er im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Greifswalder Theaters mit einer intimen Lesung von Texten Heiner Müllers, der als der herausragendste deutsche Dramatiker der Nachkriegszeit gilt, zurück auf der Bühne des großen Hauses. Heiner Müller selbst ist in Greifswald 1964 auf den jungen Schauspieler Jürgen Holtz aufmerksam geworden, als dieser in einer höchst umstrittenen Hamletinszenierung von Adolf Dresen brillierte.
Im Anschluss an die Lesung wird der Publizist, Dramaturg und Theaterregisseur Frank M. Raddatz mit Jürgen Holtz über dessen Werdegang, seine Auffassung von Theater und den Zusammenhang von Freiheit und Kunst sprechen.
Im Vorfeld der Lesung wird Frank M. Raddatz, der u.a. einen Lehrauftrag am Institut für Philosophie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wahr nimmt, im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in die Ästhetik Heiner Müllers einführen.
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Donnerstag, 18. Februar 2016, 18:00 Uhr
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Die Spur der Gewalt – Zur Ästhetik Heiner Müllers
Öffentlicher Abendvortrag von Frank M. Raddatz
Eintritt frei
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Donnerstag, 18. Februar 2016, 20.00 Uhr
Theater Greifswald
Was die Menschen eint, sind die Geschäfte
Jürgen Holtz liest Texte von Heiner Müller
Eintritt 6,- Euro