Am 17. März 2023 erläuterte Prof. Dr. Dr. Ortwin Renn (Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung, Potsdam) „Die Rolle von Wissenschaft und Forschung für eine gelingende Transformation in Richtung Nachhaltigkeit“. Außerdem sprach die Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des Kollegs, Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, über „Das Greifswalder Kolleg als ‚Wissenschaftshanse‘“ und der Vorsitzende des Alumni-Fellow-Vereins, Prof. Dr. Michael Baurmann, beantwortete die Frage, „Was die Erfindung des Webstuhls, fossile Exkremente und Bayes‘ Theorem mit dem Krupp-Kolleg und seinen Fellows zu tun haben“.
Wissenschaftsministerin und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Alfried-Krupp-Kolleg Greifswald Bettina Martin gratuliert
„Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg ist ein fester und wichtiger Bestandteil der Wissenschaftslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Martin. „Die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen wird hier in vorbildlicher Weise umgesetzt. Gerade dieser interdisziplinäre Ansatz macht das Kolleg zu einer herausragenden Einrichtung im Land.“
Bettina Martin weiter: „Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg hat an der modernen Ausrichtung des Wissenschaftsstandortes Greifswald einen erheblichen Anteil. Im Rahmen von Fachtagungen, internationalen Symposien und Sommerschulen bietet es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Teilen Deutschlands, Europas und der Welt ein Forum für den Austausch. Daneben vergibt das Kolleg Stipendien an internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Am Alfried Krupp Fellows-Programm haben über die Jahre mehr als 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilgenommen. Mit dem Alfried Krupp Junior Fellowships hat das Kolleg jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Perspektiven eröffnet und sie auf ihrem akademischen Weg begleitet und unterstützt."
Zur Entstehung des Kollegs
Mitte der 1990-er Jahre, als die Situation der Universität Greifswald auf Grund ihrer Lage und Größe nicht einfach war und es Überlegungen gab, die Universität Greifswald zu schließen, befand die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, dass es jede Anstrengung Wert sei, die Universität im äußersten Nordosten zu erhalten. Die Initiative ging von dem Vorsitzenden des Vorstands und des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Prof. Dr. h.c. mult. Berthold Beitz, aus. Professor Beitz wurde 1913 in der Nähe von Greifswald – in Zemmin – geboren und hatte einige Jahre seiner Kindheit in Greifswald gelebt.
Nach mehreren Einzelförderungen an die Universität Greifswald und besonders an die Universitätsmedizin Greifswald beschloss die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, ein Vorhaben zu initiieren, „mit dem die Universität in besonderer Weise unterstützt werden kann“, und gründete am 20. Juni 2000, zusammen mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Greifswald, die Stiftung Alfried-Krupp-Kolleg Greifswald.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung brachte einen erheblichen Teil des Stiftungskapitals in Form von Grund und Boden sowie Gebäuden und deren Ausstattung ein. Das Finanzkapital stammte zu gleichen Teilen vom Land Mecklenburg-Vorpommern und der Universität Greifswald. Hinzu kamen jährliche Zuwendungen der Stifter und dauerhaft abgesicherte Personalmittel der Universität.
Es war das zentrale Anliegen von Professor Beitz, eine unabhängige Institution zur Förderung der Wissenschaft in Greifswald zu schaffen – das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, das von der Stiftung Alfried-Krupp-Kolleg Greifswald betrieben wird. Professor Beitz’ Vision war, dass ein Wissenschaftskolleg in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald dazu beitragen könne, die Region Greifswald wieder zu dem „liberalen, weltoffenen Zentrum für Begegnungen im Ostseeraum“ werden zu lassen, das sie jahrhundertelang war. So nahm das Wissenschaftskolleg am 3. Dezember 2002 seine Arbeit auf.
Das Programm des Kollegs
Das Programm des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald ruht auf vier Säulen: dem Alfried Krupp Fellows-Programm, dem Tagungsprogramm, dem Vortragsprogramm und dem Jungen Kolleg Greifswald. Das Profil des Kollegs, das sich als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Gesellschaft versteht, wird wesentlich durch die Universität Greifswald, die wissenschaftlichen Projekte seiner Fellows und das akademische Umfeld geprägt.
- Das Alfried Krupp Fellows-Programm bietet herausragenden Forscherpersönlichkeiten fernab von ihren alltäglichen akademischen Verpflichtungen die Möglichkeit, für 1-2 Semester ein größeres wissenschaftliches Projekt im Kolleg durchzuführen.
- Das Spektrum der im Kolleg durchgeführten Tagungen reicht von internationalen Konferenzen, Fachtagungen und Workshops bis zu wissenschaftlichen Ausstellungen und Sommerakademien für Studierende.
- Ein weiteres charakteristisches Merkmal des Kollegs ist sein umfangreiches Vortragsprogramm, das sich mit bis zu 100 Einzelveranstaltungen pro Jahr an ein Fachpublikum bzw. an eine wissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit richtet.
- Das 2012 gegründete „Junge Kolleg Greifswald“ stellt eine einzigartige Institution dar, die die rund 150 Greifswalder Stipendiatinnen und Stipendiaten der Begabtenförderungswerke und anderer Einrichtungen einlädt, wissenschaftliche Veranstaltungen im Kolleg durchzuführen und sich am akademischen Leben zu beteiligen.