Adorno im Radio: Ästhetik und Politik in der Nachkriegszeit

Öffentlicher Abendvortrag

Mit dem Namen Adorno verbindet sich bis heute vor allem ein Stichwort: Negativität. Hatte Adorno die Aporien der Moderne 1944 zugespitzt beschrieben, so lasen die Studierenden 20 Jahre später darin die Aufforderung zur Rebellion: „Das Ganze ist das Unwahre“. Doch avancierte der Theoretiker der Kulturindustrie und Kritiker der Moderne in den 1950er Jahren zu einem der prominentesten Medienintellektuellen der jungen Bundesrepublik. Der Vortrag dreht die Perspektive um, geht von der medialen Praxis aus und nimmt die Radio-Essays in den Blick: In welchen Traditionslinien, in welchem Kontext stehen Adornos oftmals literarischen Themen gewidmete Reden? Welches Profil von Adorno als öffentlichem Intellektuellen lässt sich daraus gewinnen?

Hendrikje Schauer ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), dort verantwortlich für das Kleist-Institut für Literatur und Politik. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Literatur des 18. Jahrhunderts, das Verhältnis von Literatur, Philosophie und Recht sowie die Kritische Theorie. Zuletzt gab Hendrikje Schauer Titelpaare. Ein philosophisches und literarisches Wörterbuch (2018) mitheraus.

Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher

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