Humanbiobanken sind Sammlungen menschlicher Körpersubstanzen, die mit personenbezogenen und anderen Daten der Spender verbunden sind. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit solche Einrichtungen ihre Funktion als Infrastrukturen für die Wissenschaft erfüllen, und gleichzeitig spezifischen technischen und normativen Ansprüchen zum Schutz von Spenderinteressen gerecht werden können? Wie kann das Spannungsverhältnis zwischen individuellen Rechten und kollektiven Interessen in konkreten Governance-Konzepten angemessen ausbalanciert werden? Im Vortrag werden diese Fragen auf der Grundlage eigener empirischer Untersuchungen und theoretischer Konzepte diskutiert.
Regine Kollek (*1950) ist seit Oktober 1995 Professorin für Technologiefolgenabschätzung der modernen Biotechnologie in der Medizin im Forschungsschwerpunkt Biotechnik, Gesellschaft und Umwelt der Universität Hamburg. Sie studierte Biologie und Chemie in Braunschweig, Paris und Würzburg. Von 1979 bis 1981 forschte Regine Kollek an der University of California (Medical School), San Diego. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Hamburger Instituts für Sozialforschung war sie von 1988 bis 1995 tätig. Zudem war Regine Kollek von 1987 bis 1988 freiberufliche Mitarbeiterin im Institut für angewandte Ökologie („Öko-Institut“), Freiburg, sowie im wissenschaftlichen Stab der Enquetekommission „Chancen und Risiken der Gentechnologie“ des Deutschen Bundestages, Bonn, von 1985 bis 1987. Sie ist u.a. Mitglied des Deutschen Ethikrates und der Akademie für Ethik in der Medizin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen: konzeptionelle Aspekte der Technikfolgenabschätzung und -bewertung der modernen Biotechnologie; wissenschaftstheoretische, -soziologische und ethische Fragen moderner biomedizinischer Entwicklungen.
Moderation: Dr. Martin Langanke