Am Abgrund: Literarische Darstellungen des Holocaust in der Sowjetunion

Fokus: GESELLSCHAFT

Der „Holocaust by bullets“ ist – mit Ausnahme von Babyn Jar – nicht Teil des weltweiten Holocaust-Gedenkens. Die Reichweite der russischsprachigen und ukrainischen Literatur über den Holocaust in der Sowjetunion war und ist begrenzt. Bekannte Fakten werden immer wieder neu entdeckt. Der Vortrag erläutert die Gründe für die eingeschränkte Zirkulation von Holocaustliteratur im sowjetischen und postsowjetischen Kontext und fragt nach den Auswirkungen auf die Erinnerungskultur.

Anja Tippner ist Professorin für Slavistische Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Slavistik in Frankfurt am Main, Hamburg und Leningrad. Nach ihrer Promotion arbeitete sie als Lektorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Karls-Universität Prag, der Universität Kiel und war Professorin an der Universität Salzburg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Formen und Strategien autobiographischen und dokumentarischen Schreibens, Repräsentationen der Shoah und post-katastrophische Narrative in komparatistischer Perspektive, Jüdische Literatur in Ostmitteleuropa und Übersetzungskulturen.


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