In den 1980er Jahren wurde die künstlerische Bewegung der „Neuen Wilden“ in der Bundesrepublik Deutschland dafür gelobt, dass sie sich wieder der Malerei zuwandte. Einige Künstler/innen erstellten in diesem Zusammenhang Selbstbildnisse von sich als „Andere/r“: Rainer Fetting porträtierte sich als Indianer und Elvira Bach äußerte, dass sie sich in ihren Bildern von Frauen mit schwarzer Hautfarbe selbst darstellt. Der Vortrag diskutiert, inwiefern in diesen Gemälden über exotisierende Bilder Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität verhandelt werden, die als emanzipativ gelten, aber auch tradierte Stereotype reproduzieren. Kea Wienand ist Kunstwissenschaftlerin und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunst und visuelle Kultur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie promovierte 2012 zu dem Thema: „Nach dem Primitivismus? Künstlerische Verhandlungen kultureller Differenz in der Bundesrepublik Deutschland, 1960-1990. Eine postkoloniale Relektüre“ (erscheint demnächst im transcript-Verlag). Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kunst des 20. und 21. Jahrhundert, Kunst in der Bundesrepublik Deutschland, postkoloniale Theorien, kulturwissenschaftliche Geschlechterforschung, Erinnerungskulturen.
"Andere“ Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit? Exotisierende Selbstbildnisse in der Kunst der „Neuen Wilden“
Öffentlicher Abendvortrag
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