Der Vortrag unternimmt den Versuch, eine Ökonomie der Angst ausgehend von einer innerhalb der Angst-Forschung eher ungewöhnlichen Ausgangsposition zu entwickeln. Dabei soll Angst in einem mehrdimensionalen Sinne als „Bewegung“ – mithin als Motion und Emotion – verstanden und die Vektorizität dieses „großen Gefühls“ analysiert werden. Wie läßt sich ausgehend von einem temporellen Gerichtetsein die Angst im Kontext der Tagung „Alexipharmaka: Gegengifte in Literatur, Theorie und Medien“ als produktives und kreatives Element fruchtbar machen? Und inwiefern läßt sich Angst als ein Lebensmittel denken, das im Experimentierraum von Kunst und insbesondere Literatur auf seine Gifte und Gegen-Gifte hin neu untersucht und durchdacht werden kann?
Ottmar Ette (*1956) promovierte 1990 an der Universität Freiburg i.Br. mit einer Arbeit über José Martí und habilitierte sich 1995 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt über Roland Barthes. Seit Oktober 1995 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam Ottmar Ette hatte mehrfach Gastdozenturen in verschiedenen Ländern Lateinamerikas sowie in den USA.
Er ist seit 2010 ordentliches Mitglied der Academia Europaea. Von 2004 bis 2005 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und von April 2010 bis Juli 2010 war er Fellow am FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies).
Ottmar Ette ist Mitbegründer des ForLaBB (Forschungsverbund Lateinamerika Berlin-Brandenburg). Außerdem ist er Begründer und Mitherausgeber der elektronischen Zeitschrift HiN - Alexander von Humboldt im Netz und der Humboldt-Plattform avhumboldt.de - Humboldt Informationen online sowie Mitherausgeber der Zeitschrift Iberoamericana. Seit 2009 ist er ebenfalls Mitherausgeber der elektronischen Zeitschrift Istmo.
Moderation: Privatdozent Dr. Leonhard Fuest