Wandel und Dauer bestimmen Gesundheit und Krankheit, Arzt und Patient, Diagnostik und Therapie seit der Antike bis in die Gegenwart. Beispielhaft können zentrale Stationen, Positionen und Personen die Bedeutung von Geschichte, Theorie und Ethik für eine Medizin als Medical Humanities in der Ausbildung, Praxis und Forschung manifestieren. Eine Trennung oder sukzessive Behandlung – zuerst Geschichte, dann Ethik und am Rande Theorie – kann nicht überzeugen, auf ihre Integration kommt es an.
Nach der Promotion zum Dr. phil. 1969 und kriminologischer Forschung und Kriminaltherapie folgte 1976 die medizinische Habilitation. Von 1983-2007 war Dietrich von Engelhardt Direktor des Instituts für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte Lübeck, von 2008 bis 2011 Kommissarischer Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Technischen Universität München. 1995 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. 1998 bis 2002 war er Präsident der Akademie für Ethik in der Medizin; 1998 bis 2018 Dozent an der Internationalen Hochschule für Kunsttherapie und Kreativpädagogik Calw/Bad Wildbad, und 2009 bis 2017 Dozent an der Asklepios Medical School Budapest/Hamburg. Er organisierte Medizin-Literatur-Seminare in Frankfurt, Greifswald, Jena, München, Heidelberg. Im akademischen Jahr 2007/08 war Dietrich von Engelhardt Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Grußwort: Rektorin Professorin Dr. Katharina Riedel
Moderation: Dr. Hartmut Bettin