Im Verlauf der Frühen Neuzeit etablierte sich das Deutsche als universitäre Wissenschaftssprache. Der Sprachenwechsel war dabei eingebettet in übergeordnete universitäts- und wissenschaftsgeschichtliche Transformationsprozesse und erforderte eine Auswahl und Umformung bestehender gemein- wie fachsprachlicher Mittel für den Zweck einer vernakulären Wissenschaftskommunikation. Dies gilt gerade für den Bereich der sog. „alltäglichen“ Wissenschaftssprache, deren Ausdrucksmittel (z.B. ihre charakteristische Figurativität) mit dem Einzug des Deutschen in die akademische Domäne erst etabliert werden mussten, ein Anpassungsprozess, der unter anderen Vorzeichen stattfand als die fachsprachliche Terminologiearbeit.
Dr. Michael Prinz studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Universität Regensburg, wo er auch promovierte. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten an den Universitäten Regensburg, Leipzig und Helsinki (als Lynen-Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung) ist Michael Prinz seit 2013 Seminaroberassistent für Linguistik am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Seine Forschungsschwerpunkte sind die historische Sprachwissenschaft (u.a. Deutsch als Wissenschaftssprache) und die Disziplingeschichte der Germanistik (Geschichte der historischen Lexikographie und der Phraseologieforschung). Von April bis September 2014 ist Michael Prinz Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
Moderation: Professor Dr. Jürgen Schiewe