In dem Vortrag wird die Bildproduktion in Deutschland (v. a. in Preußen) in den Jahren zwischen 1813 und 1815 in den Blick genommen. Die Befreiungskriege setzten ein innovatives Potential für Bildallegorien frei, welche die patriotischen und religiösen Bestrebungen der ehemals von Napoleon besetzten Staaten Mitteleuropas in neue bildliche Formeln bringen sollten. Auffällig ist hierbei die Nutzung allegorischer Bildkonzepte seitens der Künstler, welche sowohl persönliche Denkbilder als auch allgemeinverständliche politische Programmbilder der Freiheitskriege schufen. In dem Vortrag wird diese heterogene Bildwelt der Befreiungskriege an Werken von Caspar David Friedrich, den Brüdern Olivier, Schinkel u. a. kritisch diskutiert.
Michael Thimann studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Frühchristliche Archäologie und Literaturwissenschaft in Kiel, Würzburg, Bologna und Berlin. 2000 folgte seine Promotion an der FU Berlin. Anschließend war er Wissenschaftlicher Assistent an den Staatlichen Museen zu Berlin und am Kunsthistorischen Institut der FU Berlin. Seit 2006 ist Michael Thimann Leiter der Max-Planck-Research-Group „Das wissende Bild“ am Kunsthistorischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut). An der Universität Basel habilitierte sich Thimann 2008 zum Thema Christus und Apoll. Friedrich Overbeck und die Bildkonzepte des 19. Jahrhunderts. Seit 2010 ist er Professor für Kunstgeschichte/Bildwissenschaften an der Universität Passau sowie Mitherausgeber der Gesammelten Schriften von Aby Warburg.
Moderation: Professor Dr. Kilian Heck