Der sogenannte "PISA-Schock" hat in Deutschland eine Reihe von bildungspolitischen Reaktionen ausgelöst. Hierzu gehört die Einführung von Bildungsstandards, die definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in ihrer Schullaufbahn erreicht haben sollen. Mit der Verabschiedung der Bildungsstandards durch die Kultusministerkonferenz haben sich die Bundesländer verpflichtet, diese Vorgaben in ihren Schulen zu implementieren. Ferner wird regelmäßig zentral überprüft, inwieweit die Ziele erreicht werden. Der Vortrag wird zunächst die Gesichtspunkte und Verfahren beleuchten, die bei der Festlegung der Bildungsstandards eine Rolle gespielt haben. Weiterhin wird diskutiert, inwieweit der Anspruch des auf Standards basierenden Systems des Bildungsmonitorings eingelöst werden kann, zur Sicherung von Schulqualität beizutragen.
Petra Stanat ist seit 2010 Direktorin des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach Abschluss ihres Studiums der Psychologie an der Freien Universität Berlin hat sie an der University of Massachusetts/USA in Sozialpsychologie promoviert und anschließend am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung die Durchführung der ersten PISA-Studie in Deutschland koordiniert. Sie habilitierte sich im Fach Erziehungswissenschaft an der Freien Universität Berlin. In ihrer Forschung beschäftigt sich Petra Stanat vor allem mit der Bildungssituation von Heranwachsenden aus zugewanderten und sozial benachteiligten Familien und mit Fragen der Bildungsqualität und des Bildungsmonitoring.
Moderation: Dr. Jens Peter Brune