Cultural Cringe? Narrative Instrumentalisierungen lokaler Kulturen bei Mykola Rjabčuk, Jurij Andruchovyč und Serhij Žadan

Öffentlicher Abendvortrag

Welche Rolle spielt „Kultur“ im ukrainischen Nations­bildungsdiskurs? Und wie schreiben Autoren aus der West- und der Ostukraine daran mit? Ist nicht die Rede von einer „geteilten Ukraine“, die um 2004/2005 virulent geworden ist, an der kürzlichen Eskalation gar mitverantwortlich? Anhand von Lektüren auch auf Deutsch erschienener Texte von Mykola Rjabčuk, Jurij Andruchovyč und Serhij Žadan unternimmt der Vortrag eine Revision jener Position, die die Ost­ukraine gegenüber der Westukraine abwertet. Generell problematisiert er narrative – essayistische und literarische – Kulturalisierungsprozesse als Instrument der Nationsbildung und plädiert für deren kritische Beobachtung.Dr. Tatjana Hofmann hat Europäische Ethnologie, Slawistik und Germanistik in Berlin studiert. Reisen führten sie u. a. nach Krakau, Kyiv und Moskau. Mit der Arbeit Literarische Ethnografien der Ukraine. Prosa nach 1991 (Basel: Schwabe 2014) hat sie an der Universität Zürich promoviert. Dort arbeitet sie als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Ostslawische Literaturen und schreibt u. a. für die online-Zeitschrift www.novinki.de. Sie ist Alumna der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Moderation: Marcus Hoffmann M. A.


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