Der demographische Wandel verändert unsere Gesellschaft grundlegend. Schon bald ist ein Drittel unserer Bevölkerung über 65 Jahre alt und ein erheblicher Teil leidet an altersbedingten Krankheiten: Demenz, Krebs, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Arthritis und andere chronische Erkrankungen. Alle diese Krankheiten haben eine gemeinsame Ursache: Das Altern.
Die moderne Alternsforschung ist gerade einmal gut zwei Jahrzehnte alt und hat uns schon tiefe Einblicke in die Ursachen des Alterns gegeben. Erbgutschäden treiben den Alterungsprozess voran, Gene wurden gefunden die Langlebigkeit kontrollieren. Prof. Schumacher wird Ursachen des Alterns erläutern und aufzeigen, welche neuen Möglichkeiten sich abzeichnen dem Alterungsprozess entgegenzuwirken und so altersbedingte Krankheiten zu verhindern und die Gesundheit im Alter zu erhalten.
Björn Schumacher leitet seit 2013 das Institut für Genomstabilität in Alterung und Erkrankung am CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung der Universität zu Köln. Björn Schumacher studierte nach dem Abitur 1994 Biologie an der Universität Konstanz. 1999 absolvierte er als DAAD Stipendiat mit dem Master in Biological Sciences an der Stony Brook University in New York. Schumacher setzte die am Cold Spring Harbor Laboratory in New York begonnene Dissertation am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München fort, wo er 2004 promovierte. Daraufhin folgte ein mehrjähriger Forschungsaufenthalt als EMBO und Marie Curie Postdoctoral Fellow am Erasmus Medical Center in Rotterdam. 2009 begann er am CECAD Exzellenzcluster der Universität zu Köln als unabhängiger Nachwuchsgruppenleiter. Er wurde mit dem Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalens und dem Eva Luise Köhler Forschungspreis ausgezeichnet. 2014 bis 2020 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Alternsforschung (DGfA), ist derzeit stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für DNA Reparatur (DGDR) und co-Direktor des Minerva Zentrums für die biologischen Mechanismen gesunder Alterung an der Bar-Ilan Universität, Israel. Seine Forschung wurde vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert, er koordinierte das Marie Curie ITN Forschungsnetzwerk “CodeAge” der Europäischen Kommission und ist Mitglied mehrerer Editorial Boards internationaler Fachzeitschriften. Er ist Autor des Buches Das Geheimnis des menschlichen Alterns: Die überraschenden Erkenntnisse der noch jungen Alternsforschung, das auch ins Englische übersetzt wurde. Das Forschungsinteresse des Kölner Wissenschaftlers gilt der Aufklärung der Ursachen des Alterns. Denn die biologische Grundlagenforschung ist von zentraler Bedeutung, um den Herausforderungen der alternden Gesellschaft zu begegnen. Zitat Björn Schumacher: „Nur wenn wir den Alterungsprozess verstehen, wird es uns gelingen, Alterskrankheiten wirksam zu verhindern und ein gesundes Altern zu ermöglichen.“
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Ältere Menschen leiden zudem mit zunehmendem Lebensalter immer häufiger an Gebrechlichkeit (engl. Frailty). Dieses komplexe Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch eine reduzierte Belastbarkeit bei vermindertem Kraftzustand sowie verringerter Widerstandsfähigkeit und geht mit einem erhöhten Sterberisiko einher. Was können wir dagegen tun? Prof. Gollasch berichtet über neue Forschungsergebnisse, die uns im Alter vor Gebrechlichkeit und Stürzen schützen.
Welche Rolle spielt die neue Initiative „MV-Fit“ bei Gebrechlichkeit? Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat die höchste Prävalenz von chronischen Nierenerkrankungen (CKD, engl. chronic kidney diseases) sowohl in Deutschland als auch in Europa. Die Rolle von CKD bei der Entwicklung des Frailty-Syndroms bei älteren Menschen ist jedoch nur unzureichend erforscht. Ebenso ist der Einfluss von CKD auf Strategien zur Reduzierung des Frailty-Syndroms bei älteren Menschen noch weitgehend unbekannt. Ziel von „MV-Fit“ ist es daher, die Auswirkungen von CKD auf die Gebrechlichkeit bei älteren Menschen in Mecklenburg-Vorpommern zu untersuchen. Die Entwicklung der Gebrechlichkeit wird dabei ebenso untersucht wie die Funktionsfähigkeit der Nieren. Somit sollen neue Erkenntnisse zur Entstehung von Gebrechlichkeit erlangt und Strategien zur Gesunderhaltung Betroffener entwickelt werden.
Moderation: Dr. Christian Suhm
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Zugang zum virtuellen Hörsaal des Kollegs
Organisatorische Hinweise
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg bietet diese Veranstaltung auch live als Zoom-Meeting an, in dem sich Zuschauende über den Chat schriftlich beteiligen können.
- Wir freuen uns, wenn Sie bei der Einwahl in Zoom Ihren Klarnamen angeben. Selbstverständlich können Sie an der Veranstaltung auch unter einem Pseudonym teilnehmen.
- Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
- Während des Vortrages sind die Mikrofone der Zuschauenden alle automatisch stumm geschaltet, um keine störenden Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Die Kamera der Zuschauenden kann gern von Ihnen während des Vortrages angeschaltet werden.
- Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.
Aufzeichnung
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden.