Die Geschichte der Demokratie wird häufig ohne Frauen erzählt. Das ist erstaunlich, denn mit der politischen Emanzipation der Frau wurde ja immerhin die Hälfte der Menschheit in den politischen Prozess integriert. Für diese Ignoranz gibt es zahlreiche Gründe. Einer könnte sein, dass Demokratie gerne als Revolutionsgeschichte erzählt wird.
Hedwig Richter ist Professorin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Sie hat sich 2017 an der Universität Greifswald habilitiert. Ihre Forschung wurde mit dem Anna-Krüger-Preis des Wissenschaftskollegs zu Berlin ausgezeichnet. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören Demokratie- und Diktaturgeschichte, deutsche, europäische und transatlantische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert und Geschlechterforschung. Zuletzt erschien von ihr bei Suhrkamp Aufbruch in die Moderne. Reform und Massenpolitisierung im Kaiserreich. Berlin 2021.
Moderation: Dr. habil. Heide Volkening