Gegenwärtig wird unter Kunsthistorikern die Frage diskutiert, ob der Kunst Caspar David Friedrichs eine Sinnoffenheit zugesprochen werden kann. An den „Kreidefelsen auf Rügen“ sowie den „Lebensstufen“ soll jedoch exemplarisch gezeigt werden, dass objektiv nachvollziehbare Kriterien für die Sinnlektüre seiner Bilder vorhanden sind. Dabei soll insbesondere die Rolle der sogenannten „Demagogen“ erörtert werden, also den in der verbotenen „altdeutschen“ Tracht erscheinenden Rückenfiguren. Erkennen diese angesichts der Landschaft eine Analogie von Natur- zu historischen Prozessen?
Peter Märker (*1944 in Dessau) war von 1986 bis 2006 Leiter der Graphischen Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt. Schwerpunkte seiner Forschungen sind italienische und französische Zeichnungen sowie die Kunst der deutschen Romantik. Seine Dissertation zum Verhältnis von Natur und Geschichte bei Caspar David Friedrich hatte großen Einfluss auf die Friedrich-Forschung der letzten 30 Jahre und wurde kürzlich erstmals veröffentlicht.
Moderation: Dr. Michael Lissok