Das verlorene Paradies – Blicke auf den „Hortus deliciarum“ Herrads von Hohenburg

Öffentlicher Abendvortrag

Die im ausgehenden 12. Jahrhundert auf dem Odilienberg bei Straßburg unter Herrad von Hohenburg entstandene Handschrift des Hortus Deliciarum mit seinen über 300 Miniaturen gilt als herausragendes Zeugnis der oberrheinischen Buchkultur des Hochmittelalters. Seit seiner Vernichtung im Jahr 1870 während des deutsch-französischen Krieges ist die Sicht in diesen „Garten“ allerdings nur noch über Zeichnungen und Reproduktionen des frühen 19. Jahrhunderts möglich. Der Vortrag versucht anhand exemplarischer Ausschnitte eine Vorstellung von der Anlage des Werks zu vermitteln und nach den Prozessen der Wahrnehmung, Lektüre und Aneignung seiner in komplexen „Textbildern“ vermittelten Inhalte zu fragen.Professor Dr. Felix Heinzer studierte Philosophie und katholische Theologe in Chur, Rom, Lyon, Freiburg/Schweiz und Bonn. Er promovierte 1979 in Freiburg/Schweiz mit einer Dissertation über Maximus Confessor. Von 1981 bis 1986 arbeitete Felix Heinzer im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriftenbestände der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Nach der Ausbildung zum höheren Bibliotheksdienst an wissenschaftlichen Bibliotheken in Karlsruhe und Köln (1986-1988) leitete er von 1988 bis 2005 die Handschriftenabteilung der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. 2001 erfolgte die Habilitation für Allgemeine Geschichte des Mittelalters an der Universität Basel. 2002/03 nahm Felix Heinzer die Wolfgang-Stammler-Gastprofessur für Germanische Philologie der Universität Freiburg/Schweiz wahr. Zum 1. Oktober 2005 wurde er auf die Professur für Lateinische Philologie des Mittelalters an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg berufen.
Moderation: Dr. Christine Magin


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