Der Rostocker Theologieprofessor, Humanist und Historiker David Chytraeus (1530-1600) hat durch die wiederholte Herausgabe seiner Oratio über den Zustand der byzantinischen und altorientalischen Kirchen aus Europa, Asien und Afrika im 16. Jahrhundert die Aufmerksamkeit des Abendlandes auf die Ostkirchen gelenkt und ist dadurch zum Begründer sowohl einer protestantischen Ostkirchenkunde als auch einer ökumenischen Kirchengeschichtsschreibung im Rahmen des deutschen Protestantismus geworden. Der Vortrag beleuchtet seine außerordentlichen Erforschungen der Ostkirchen und verdeutlicht, dass er nur mit Informationen über Griechenland und Kleinasien nicht zufrieden war, sondern die Exploration weiter über den ganzen Nahen Osten und bis nach Äthiopien hin getrieben hat. Die im Protestantismus auf Europa zentrierte Welt begann sich damals durch die Erforschungen des Rostocker Professors auszudehnen, denn die Menschen aus der Refomrationszeit waren neugierig über neue Nachrichten von entfernten Ländern und Völkern.
Daniel Benga ist Professor für Liturgik, Patrologie und Alte Kirchengeschichte an der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er promovierte 2001 an der Universität Erlangen-Nürnberg über die Typologie der Beziehung der lutherischen Reformatoren zu den Ostkirchen mit Schwerpunkt auf dem Rostocker Theologieprofessor David Chytraeus (1530-1600). Zwischen 1999-2017 war er an der Universität Bukarest tätig und 2017 nahm er den Ruf an die LMU München an. Seit 2017 ist er Koordinator der Delegation der Rumänischen Orthodoxen Kirche für den bilateralen theologischen Dialog mit der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Moderation: Professor em. Dr. Michael Altripp
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