Der Kriegszustand gemäß Rousseau und das heutige hier- archisierte Weltnationensystem

Öffentlicher Abendvortrag

Kern der Konferenz ist der Begriff „Kriegszustand“ im Werk Rousseaus und seine Bedeutung für unsere Zeit. Damit meint Jean-Jacques Rousseau nicht den offenen Krieg, sondern die Spannung zwischen Menschen und Staaten. Diese Spannung basiert zuerst auf der Rivalität zwischen Menschen, die in Konkurrenz zwischen den politischen Körpern wirkt. Die Macht jeder Art enthält, versteckt und verstärkt die Gewalt. Die materielle Macht genügt also nicht. Überzeugung ist genauso wichtig wie Zwang. Sonst rebellieren die Unterdrückten. Rousseau kritisiert auch die Eroberungskriege in Südamerika. Der Kalte Krieg war ein Kriegszustand. Er geht zum Teil weiter, mit verschiedenen Arten von Konflikten, mit neuen Siegern und Verlierern.

Gabriel Galice (*1951 in Lyon) studierte Wirtschaft und Finanzen in Grenoble. Von 1976 bis 1978 war er Assistent an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Constantine in Algerien. Anschließend arbeitete er bis 1982 als Wirtschaftsbeauftragter des interkommunalen Verbands Annemasse. Als stellvertretender  Direktor des interkommunalen Verbands Annemasse war er von 1983 bis 1989 tätig. Seit 2009 ist er Vize-Präsident des Internationalen Genfer Friedensforschungsinstituts (GIPRI), wo er bereits seit 2002 arbeitet. 
Galice wurde im September 2012 von der Akademie von Dijon für sein neuestes Rousseau-Buch „Penser la République, la guerre et la paix“ mit dem selben Akademiepreis geehrt, der im Jahre 1750 Rousseau selbst verliehen worden war.

Moderation: Professor Dr. Reinhard Bach
 


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