Aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen semiotischen Eigenschaften scheinen Text und Bild nicht zusammen zu passen. Dennoch dominieren Text-Bild-Gefüge heute die öffentliche Kommunikation. Warum? Und wie ist das möglich? Design macht die gegensätzliche Spannung zwischen Text und Bild für ein Surplus an kommunikativer Effizienz fruchtbar. Design ist nicht schmückendes Beiwerk (Dekor oder Ornament), sondern organisiert und trägt selbst Bedeutung. Design ist eine symbolische Form im Sinne Cassirers und organisiert die – mit Peirce – diagrammatischen Beziehungen auf Sehflächen. Je mehr Aufgaben Design übernimmt, desto einfacher wird Grammatik. Der Vortrag stellt dies an unterschiedlichen Beispielen zur Diskussion.
Ulrich Schmitz studierte in Tübingen, Exeter/UK und Marburg Germanistik, Anglistik und Politikwissenschaften sowie Diplom-Pädagogik und promovierte im sprachtheoretische Bereich. Ulrich Schmitz war am Forschungsprojekt der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung beteiligt und arbeitete als Reporter und Redakteur beim Hessischen Rundfunk (Fernsehen). Zudem forschte und lehrte er an den Universitäten Duisburg, Salzburg, Koblenz und Bonn und war Co-Chair des 15. Weltkongresses für Angewandte Linguistik 2008. Ulrich Schmitz ist Mitherausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften und Buchreihen. Seit 1995 ist er Professor für Germanistik/Linguistik an der Universität Duisburg-Essen.
Moderation: Professor Dr. Jürgen Schiewe