Der Generationswechsel in den Vorständen am Ende der achtziger Jahre brachte die Großbanken dazu, sich Ihrer Geschichte im Nationalsozialismus zu stellen. Die Europäisierung und Globalisierung der Großbanken in den neunziger Jahren beschleunigte diesen Prozess: Die Öffentlichkeit in den USA, Deutschland und Großbritannien erwartete einen offenen Umgang deutscher Banken mit den Belastungen ihrer Vergangenheit. Der Vortrag soll zeigen, wie gründlich die Kommissionen aus unabhängigen Historikern die dunklen Seiten der Banken aufarbeiteten und in welchem Verhältnis sie dabei zu ihren Auftraggebern, den Bankenvorständen, standen.
Christoph Kopper (*1962) ist Privatdozent am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftsgeschichte an der Universität Bielefeld. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem Zeitgeschichte, Unternehmensgeschichte und Sozialgeschichte. Er promovierte 1995 mit einer Arbeit zur Bankenpolitik im Dritten Reich, für die er mit dem Young Scholar Prize der European Banking History Society ausgezeichnet wurde. Kürzlich veröffentlichte Dr. Kopper seine Habilitationsschrift zur Nachkriegsgeschichte der Deutschen Bahn.
Moderation: Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl