Deutsche Literatur 1930 bis 1960 – Probleme der Periodisierung und der Interpretation

Fellow Lecture,Öffentlicher Abendvortrag
Foto: Vincent Leifer

Die literarische Moderne zeichnet sich bis in die 1920er-Jahre durch die rasche Abfolge von Strömungen wie Symbolismus, Expressionismus, Dadaismus und Neue Sachlichkeit aus. Für die Folgezeit werden in der Literaturgeschichtsschreibung dagegen politisch-zeitgeschichtlich motivierte Kategorien wie ‚NS-Literatur‘, ‚Innere Emigration‘, ‚Exilliteratur‘ und ‚Literatur nach 1945 ‘übernommen. Diese Differenzierungen sind völlig einsichtig, da die Auswirkungen der NS-Diktatur auf das gesamte literarisch-intellektuelle Feld fundamental sind. Doch stimmen historische und literaturgeschichtliche Entwicklungen tatsächlich völlig überein? Bestehen nicht Kontinuitäten in der Schreibweise unabhängig von zeitgeschichtlichen Zäsuren? Diese Fragen sollen im Vortrag insbesondere anhand einiger Werke Wolfgang Koeppens und Peter Huchels diskutiert werden.

Jörg Schuster (*1969) studierte Neuere Deutsche Literatur, Allgemeine Rhetorik und Philosophie in Tübingen und Gießen. 2001 promovierte er sich an der Universität Tübingen. 2001-2007 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Literaturarchiv Marbach an der Herausgabe der Tagebücher von Harry Graf Kessler beteiligt, daneben wirkte er als Lehrbeauftragter an der Universität Tübingen. Seit 2008 führte Jörg Schuster an der Universität Münster ein von der DFG gefördertes Habilitationsprojekt zum Thema „ Kunst-Leben. Brief und Tagebuch um 1900“ durch, seit 2010 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Marburg.

Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher

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