Der Vortrag widmet sich Interieurs, die in den 30er und 40er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden. Dies sind die ersten Interieurs, die Bedingungen reflektieren. Vielleicht könnte man sagen, dass Wohnen zum ersten Mal Thema wird: Heizen, Belüften, Mieten kommen zur Darstellung, das Interieur der Romantik und des Biedermeier haben ausgedient, der frühe Realismus wird zum „anschauenden Materialismus“ (Marx).
Wolfgang Kemp (*1946) studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Tübingen, Münster, Rom und Bonn. Er promovierte 1970 an der Universität Tübingen und habilitierte sich 1979 im Fach Kunstgeschichte. Bis 1984 war er als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn tätig, bis 1983 als Professor an der Gesamthochschule Kassel. Von 1983 bis 1995 war Wolfgang Kemp Professor an der Universität Marburg und ist seitdem Inhaber des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Universität Hamburg. Seit den 1980er Jahren hatte er mehrere Gastprofessuren inne, so an der Harvard University, der UCLA, am Wissenschaftskolleg zu Berlin und am Getty Research Center in Los Angeles.
Moderation: Professor Dr. Kilian Heck