„Ich kann dich nicht riechen“, ein bekannter Ausspruch, für den die Wissenschaft in den letzten Jahren die zugrunde liegenden molekularen und zellulären Prozesse erarbeitet hat, die es uns ermöglichen, verschiedene Gerüche selbst in geringsten Konzentrationen wahrzunehmen. Moderne bio- und gentechnologische Techniken, kombiniert mit bildgebenden Verfahren, haben uns neue Einblicke in die komplexe Welt der Wirkungen von Duftstoffen auf den Menschen gebracht. So tragen wissenschaftlich fundierte Daten dazu bei, wie Düfte unsere Befindlichkeit und Stimmung verändern oder im medizinischen Bereich zur Diagnose und Therapie von Krankheiten eingesetzt werden können.
Professor Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Biologie, Chemie und Humanmedizin (Approbation und Promotion in Medizin und Biologie). Seit 1992 ist er Leiter des Lehrstuhls für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum und erhielt u.a. 2010 den Communicator-Preis und den Robert Pfleger-Forschungspreis. Von 2010 bis 2015 war Hanns Hatt Präsident der NRW-Akademie der Wissenschaften und der Künste, und seit 2015 ist er Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Sinnes- und Neurophysiologie, vor allem der Wirkung von Düften bei Mensch und Tier von den molekularen Mechanismen bis hin zur Wahrnehmung.
Moderation: Professor Dr. Bärbel Friedrich