Die männliche Seite der Romantik: Neue Künstlerbilder und Künstlertypen im 19. Jahrhundert

Caspar-David-Friedrich-Vorlesung,Öffentlicher Abendvortrag
Foto: Vincent Leifer

In der bildenden Kunst ist die Romantik vor allem eine männliche Veranstaltung: Männer gehen auf Wanderschaft, starren allein oder gemeinsam auf den Mond, feiern wilde Künstlerfeste in Rom oder verkleiden sich wie Dürer und Raffael. Der Vortrag fragt nach den kulturellen und geschlechtergeschichtlichen Grundlagen der neuen Formulierung paradigmatischer Künstlertypen im 19. Jahrhundert. Vor allem in der Gattung des Selbstbildnisses werden neue Wunschbilder entworfen, aber auch radikale Selbstbefragungen durchgeführt. Die romantische Selbstsicht des Mannes und ihre Bildlichkeit werden im Zentrum des Vortrags stehen.
Professor Dr. Michael Thimann (* 1970) studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Frühchristliche Archäologie und Literaturwissenschaft in Kiel, Würzburg, Bologna und Berlin. 2000 erfolgte die Promotion an der Freien Universität Berlin, 2008 die Habilitation an der Universität Basel. Von 2006 bis 2011 war Michael Thimann Leiter einer Max-Planck-Research-Group am Kunsthistorischen Institut in Florenz (MPI) und von 2010 bis 2012 Professor an der Universität Passau. Seit November 2012 hat er den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen inne und gibt seit 2010 die Gesammelten Schriften von Aby Warburg, Studienausgabe im Akademie-Verlag heraus. Forschungsschwerpunkte sind das frühneuzeitliche Künstlerwissen, die Ovidrezeption, Friedrich Overbeck und die Malerei der Klassik und Romantik. Zu seinen wichtigen Buchpublikationen zählen „Lügenhafte Bilder. Ovids favole und das Historienbild in der italienischen Renaissance“, Göttingen 2002; „Disegno. Der Zeichner im Bild der Frühen Neuzeit“, München/Berlin 2007 (Hrsg., mit Hein-Th. Schulze Altcappenberg); „The Artist as Reader. On Education and Non-Eduaction of Early Modern Artists“, Leiden 2013 (Hrsg., mit Heiko Damm und Claus Zittel); „Friedrich Overbeck und die Bildkonzepte des 19. Jahrhunderts“, Regensburg 2013 (im Druck).
Moderation: Professor Dr. Kilian Heck


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