Eine der größten Gefahren für unser Leben sind die Mikroben. Das gilt besonders für den Erreger der Pest, Yersinia pestis, der, seit seinem Auftauchen, für Millionen von Toten weltweit gesorgt hat. Woher kam dieses Bakterium? Wie hat es seinen Weg nach Europa finden und sich weltweit ausbreiten können? Warum war es so „erfolgreich“ und wir so machtlos im Mittelalter? Diese Fragen werden im Zusammenhang mit - Wie wurde der Erreger identifiziert und was hat er für Waffen entwickelt, die ihn so gefährlich machen? - diskutiert. Am Beispiel der Pest wird die Problematik von Seuchen, deren Nachweis und Bekämpfung behandelt und die globale Bedeutung von Infektionserkrankungen auch für die heutige Zeit illustriert.
Petra Dersch studierte Biologie an der Universität Ulm und Konstanz und promovierte in Mikrobiologie am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie. Nach ihrem Postdoc an der Tufts Medical School in Boston, USA, startete sie ihre eigene Gruppe an der Freien Universität Berlin und am Robert Koch Institut. 2005 wurde sie Professorin für Mikrobiologie an der Technischen Universität Braunschweig und leitete von 2008-2019 die Abteilung Molekulare Infektionsbiologie am Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung. Seit Februar 2019 ist sie Direktorin des Instituts für Infektiologie der Universität Münster. Sie wurde mit dem Hauptpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) ausgezeichnet und ist im Beirat von vier wissenschaftlichen Institutionen, sowie Mitglied der Zentralen Kommission für biologische Sicherheit und des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Begrüßung: Professor Dr. Uwe Völker
Moderation: Professor Dr. Ulla Bonas