Im Zeitalter Sozialer Medien, reger Partizipation also, ist digitale Gewalt als die Gewalt zu verstehen, die von Nutzerinnen und Nutzern ausgeht, ausgehen kann. Sie äußern sich im Normalfall sprachlich, was digitale Gewalt zu einem linguistischen Forschungsgegenstand macht. Zuschreibungen wie Shitstorm oder HateSpeech erfolgen allerdings oftmals im Diskurs selbst und tendieren zum einen oder anderen Extrem: entweder wird HateSpeech unter dem Deckmantel berechtigter Kritik verharmlost oder konstruktive Kritik wird mit einer Shitstorm-Etikettierung aus dem Diskurs verbannt.
Im Vortrag soll ein Überblick über die genannten Phänomene gegeben werden. Dieser basiert auf der qualitativen und quantitativen Analyse von als Shitstorms und HateSpeech deklarierten diskursiven Ereignissen.
Konstanze Marx ist Professorin für die Linguistik des Deutschen am Institut für deutsche Sprache Mannheim und der Universität Mannheim. Sie verantwortet das Projekt „Sprache in den Sozialen Medien“ und ist Leiterin des DFG-Projektes „Journal für Medienlinguistik“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Internetlinguistik, hier insbesondere der Online-Konfliktgenerierung, Online-Beziehungsetablierung und digitalen Ethnographie sowie medienlinguistischen Prävention und Genderlinguistik. In Kürzewird ihr Buch zum Thema Cybermobbing erscheinen.
Moderation: Ruth Terodde