Regie: Aleksandr Sokurov
Veranstaltungsort: Tschajka, Keller des Instituts für Slawistik, Domstrasse 9/10
RUSSLAND 1988, OmU, 137 Min, Regie: Aleksandr Sokurov, Einführung: Dr. Lars Karl
Droben bei den Sternen sollte die Grenze des Sowjetimperiums sein - geworden ist es dann doch bloß die mal sand-, mal kükenflaum-, mal eitergelbe Weite Zentralasiens. Irgendwo dort lebt Dmitrij Malianov, ein Arzt russischer Herkunft, vereinsamt unter den indifferenten Einheimischen, in einem eigenartig schwerelosen Jetzt. Merkwürdige Dinge widerfahren ihm: eine epiphaniegleiche Hummerlieferung, ein Gespräch mit einem Verstorbenen, eine Begegnung der dritten Art ... Die Erzählung „Za milliard let do konca sveta“ der Brüder Strugackij diente Aleksandr Sokurov als Schwingboden für Tage der Finsternis, einen seiner außerordentlichsten und tollkühnsten Versuche in der Vermengung dokumentarischer und fiktionaler Elemente. Erzählt, verhandelt wird hier allegorisch: das Ende des Staatssozialismus, von Sokurov mit alten Augen gesehen als eine Utopie, an der die Zeit vorbei rast.