Erinnerung wird aktiv hergestellt. Besonders das, was nicht erinnert werden soll, offenbart gesellschaftliche Akzeptabilitätsbedingungen. Der Literatur- und Kulturwissenschaftler Matthias Lorenz zeigt am Beispiel des rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen 1992, wie sich die Erinnerungskultur an rechte Gewalt verändert hat. Im Fokus stehen jüdische Solidarisierungen, deren Bezug auf NS-Pogrome von der Mehrheitsgesellschaft als Störung empfunden wurde. Die Rostocker Stadtgesellschaft versuchte, diese Interventionen zu „entstören“ – ein Prozess, der zeigt, welche Narrative sich durch setzten und zu welchem Preis. Anschließend diskutiert Comic-Forscherin Gudrun Heidemann mit Matthias Lorenz, der Literaturwissenschaftlerin Hannah von Sass und dem Rechtsphilosophen Benno Zabel über Ethik, Performanz und literarisch-theatrale Aufarbeitung des Erinnerns an rechte Gewalt.
Moderation: Professorin Dr. Gudrun Heidemann
Doing Memory „… als was waren Sie dort?“ Rostock-Lichtenhagen als Schauplatz jüdischer Selbstermächtigung
Fokus: GESELLSCHAFT
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