Donbas: The Frozen Future

Podiumsdiskussion

Die Annexion der Krim durch die Russische Föderation und der russsisch-ukrainische Krieg in der Ostukraine führte zu zwei unterschiedlichen Situationen. Während die Integration der Krim in die russische politische Landschaft relativ schnell vonstatten ging, zeichnet sich die Situation in der Ostukraine immer noch durch Uneindeutigkeit aus, so dass es der Bevölkerung nicht möglich ist, Anpassungsstrategien  an die Situation und an mögliche neue kollektive Identitäten zu wählen. In der Podiumsdiskussion soll es daher u.a. um die Frage gehen, wie die Menschen versuchen zu einer Normalität zurückzufinden und wie sie die Zukunft im Lichte des ‚frozen conflict‘ sehen.  Oksana Mikheiva ist Soziologin und Historikerin mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte des Donbas. Sie promovierte 1999 zu Kriminalität und Kampf gegen die Kriminalität im Donbas (1921-1928) und ist seit 2011 Professorin für Soziologie an der Nationalen Universität Donec‘k für Management. 2014 war sie gezwungen das besetzte Donec‘k zu verlassen und arbeitet zurzeit an der Katholischen Universität in L‘viv.

Die Situation in den besetzten Gebieten des Donbas ist furchtbar. Sie ist beherrscht von Kriminalität und politischem Terror. Es gibt keine freien Medien und keine garantierten Rechte und Freiheiten mehr. Die Wirtschaft ist zerstört und ihre Wiederbelebung scheint kaum vorstellbar. Aber auch in den von der Ukraine kontrollierten Gebieten gibt es kaum weniger Probleme. Die Regierung hat zwar weitreichende Befugnisse, aber ist tortzdem oft nicht in der Lage, die Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Die Hoffnung weicht langsam der Apathie. Wir sind enttäuscht und fragen uns, wie es zukünftig weitergehen kann.

Kostiantyn Rieutskyi studierte West- und Ostslawistik in Leipzig und Kiew. Von September 2013 bis Juni 2014 arbeitete sie als DAAD-Sprachassistentin an der Kiewer Mohyla Akademie und wird ab September 2014 DAAD-Lektorin an der Nationalen Technischen Universität „KPI“ in Kiew sein.

Moderation: Dr. Roman Dubasevych

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