Durch neue Methoden der „Gen-Chirurgie“ lässt sich Erbgut von Lebewesen schneller, einfacher und exakter verändern als jemals zuvor. Während Therapien an menschlichen Körperzellen („somatische Gentherapie“)
bereits erfolgreich durchgeführt werden, bestehen gegenüber Eingriffen in die menschliche Keimbahn erhebliche Bedenken – u. a. weil veränderte Eigenschaften nicht nur den behandelten Menschen selbst betreffen, sondern an nachfolgende Generationen weitergegeben werden. Im Rahmen der „Vier-Augen-Reihe“ werden naturwissenschaftliche Grundlagen und ethische Fragen der Genom-Editierung an der menschlichen Keimbahn vorgestellt und mit dem Publikum kritisch
diskutiert.
Johannes Fritsch studierte Mikrobiologie, Biochemie und Molekularbiologie und promovierte 2011 an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Penn State University. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Mikrobiologie der Humboldt-Universität. Seine Forschung beschäftigte sich mit bakteriellen Metallo-Enzymen, die Wasserstoff umsetzen. Seit 2013 ist er Mitarbeiter der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, wo er sich u. a. mit Genomchirurgie befasst und die Geschäftsstelle des Gemeinsamen Ausschusses zum Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung leitet.
Sabine Salloch ist promovierte Medizinerin und Philosophin und leitet seit 2016 das Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Greifswald. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen ethischer Fragen am
Lebensende, empirisch-ethischer Forschung sowie Professionalität und Interprofessionalität in der Medizin. Sie ist Mitglied der „Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer“ und der „Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung“.
Moderation: Professor Dr. Ulla Bonas