Die alljährliche feierliche Eröffnung des Festivals. Ein fulminanter Auftakt für 10 Tage polnischer Kunst, Kultur und Wissenschaft in der Hansestadt. Die Eröffnung beginnt mit der Verleihung des Förderpreises für deutsch-polnische Zusammenarbeit an der Universität Greifswald. Mit dem Förderpreis wird die Forschungsarbeit junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, die im Rahmen einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit entstanden ist oder einen bedeutenden Beitrag zum Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen leistet.
„Ehemals deutsch“. Lesung mit Karolina Kuszyk
Das Buch Poniemieckie (Ehemals deutsch) beschreibt Biografien deutscher materieller Hinterlassenschaften auf den Gebieten West- und Nordpolens, die 1945 infolge der Potsdamer Konferenz Teil des polnischen Staates wurden. Es erzählt Geschichten einzelner Gegenstände „aus deutscher Zeit“, die nach dem zweiten Weltkrieg ihre Besitzer wechselten, wie des Mobiliars, das in vielen polnischen Häusern jahrzehntelang nicht weggeworfen wurde, zuerst aus Angst, die Deutschen würden zurückkommen, später aus Sentiment und Zuneigung. Es erzählt Geschichten der Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, wie Teller, Tassen oder Bilder und deren Integration in den polnischen Alltag. Das Buch ist nicht als sentimentale Reise auf der Suche nach der verlorenen Zeit gedacht, sondern als Auseinandersetzung damit, wie man mit dem Fremden im Eigenen umgeht.
Karolina Kuszyk ist Schriftstellerin, Journalistin und Literaturübersetzerin. Sie schreibt und publiziert auf Deutsch und auf Polnisch. Sie war DAAD-Stipendiatin und translator in residence im Übersetzerhaus Looren in der Schweiz, Preisträgerin im „Poetry slam der slawischen Sprachen“ und im Märchenwettbewerb der Zeitschrift Charaktery. Seit 2014 unterrichtet sie literarische Übersetzung und Literaturkritik an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.
Moderation: Professor Dr. Andreas Ohme
Übersetzung: Paulina Schulz
Im Anschluss an den feierlichen Auftakt und an die Lesung bleibt bei einem Buffet noch Zeit und Raum für Begegnungen, um den Abend in entspannter Atmosphäre bei dem einen oder anderen guten Gespräch ganz im Zeichen des kulturellen Austauschs ausklingen zu lassen.