Ein Löwe ohne Krallen? Heinrich der Löwe im Exil

Öffentlicher Abendvortrag
Foto: Foto Volb, Wallenhorst

1180 aus seinen Ämtern und Besitzungen entfernt, zieht sich Heinrich der Löwe in das Exil nach England zurück. Von dort aus versucht er, auf die Geschicke Norddeutschlands und des Reiches insgesamt Einfluss zu nehmen, sieht sich aber angesichts der überragenden Bedeutung der persönlichen Ausübung von Herrschaft und Macht im Hochmittelalter schnell an seinen Grenzen. Damit verbunden, müssen einmal mehr die Probleme eines staufisch-welfischen Gegensatzes und der Bildung des sogenannten Jüngeren Reichsfürstenstandes diskutiert werden. Die Grundfrage des Vortrages ist jedoch, welche Handlungs­spielräume ein exilierter Reichsfürst im 12. Jahrhundert überhaupt hat.
 
Thomas Vogtherr ist seit 2001 Professor für Geschichte des Mittelalters an der Universität Osnabrück. Stationen seines akademischen Weges führten ihn nach Kiel und Leipzig. 1990 mit einer Arbeit über Benediktinerabteien des Hochmittelalters habilitiert, sind seine Hauptarbeitsgebiete die niedersächsische Landesgeschichte, die Historischen Hilfswissenschaften, besonders die Diplomatik, und die Wissenschaftsgeschichte. Er war von 2006-2016 Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen und ist Mitglied der Commission Internationale de Diplomatique des Internationalen Historikerverbandes.

Moderation: Professor Dr. Oliver Auge

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