Die Beziehung zwischen Ludwig van Beethoven und Josephine von Brunsvik ist rätselhaft und beschäftigt die Phantasie seit 200 Jahren. Die vielfältigen Verbindungen Beethovens zu Frauen und sein immer wieder geäußerter Wunsch nach Bindung werden von ihm selbst zugleich lebenslang konsequent unterwandert. Die über Jahre andauernde, mehr oder weniger verborgen gehaltene Liebe zu Josephine von Brunsvik jedoch verlässt Beethoven, als ständig pochender Gefühlsstrom, nie. Dieses Spiel mit dem Feuer stellt sich als eine Projektionsfläche für unerfüllbare Sehnsüchte dar. Standesgrenzen waren, ohne in gesellschaftliche Ächtung zu verfallen, unüberwindbar und konnten, vor allem für Frauen, bis zur Vernichtung von Lebensentwürfen führen. Die Begegnungen der beiden verlaufen unter den Augen der Gesellschaft zuerst regelkonform, später heimlich, dramatisch, verzweifelt und voller Chiffren. Die tragische Fallhöhe von Josephines Leben begleitet Beethoven aus zunehmender Entfernung wohl bis zum Schluss. Nach ihrem Tod gab es von Seiten der Familie Brunsvik zwar penible Versuche, sämtliche Briefe und Tagebücher, die in vermutetem Zusammenhang mit der Beziehung zu Beethoven standen, zu vernichten. Dennoch erscheinen immer wieder und immer genauere Arbeiten zu diesem Thema. Den letzten Schleier der Vermutungen vermögen sie jedoch nicht zu zerreißen…
Jovita Dermota lebt und arbeitet als Schauspielerin in München und Wien. Engagements führten sie an die Münchner Kammerspiele, das Schauspielhaus Zürich und das Residenztheater München. Sie entwickelte Soloproduktionen zu Persönlichkeiten wie Clara Schumann und Ingeborg Bachmann. 1999 erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
Moderation: Professorin Dr. Ulla Bonas
Zugang zur Digital Lecture
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg bietet diese Veranstaltung live als digitalen Vortrag an. Der Zugang zu den Vorträgen wird über die Software Zoom bereitgestellt. 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn leitet der Link zu einem Wartebereich von Zoom weiter. Zum angekündigten Veranstaltungsbeginn werden dann die Teilnehmenden automatisch in den digitalen Hörsaal weiter geleitet. Die Handreichung zur Digital Lecture gibt Hilfestellungen im Umgang mit der App Zoom.
Aufzeichnung der Digital Lecture
Diese Digital Lecture wird aufgezeichnet werden, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der Vortragende, dessen Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Chatbeiträge sowie Fragen und Antworten werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am rechten oberen Bildrand informiert die Teilnehmenden über die aktuelle Aufzeichnung.
Zugang zum virtuellen Hörsaal des Kollegs
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