„Er lässt aufstehen aus dem Staub den Geringen, aus dem Schmutz lässt er den Armen sich erheben“ (Ps 113,7) – Überlegungen zu einer Ethik der Psalmen

Öffentlicher Abendvortrag

Die Frage nach ethischem Handeln ist in den Psalmen eng mit der Frage nach der von Gott gewirkten und verbürgten Gerechtigkeit verbunden. Bitte und Dank, Klage und Hymnus kreisen um die Verwirklichung eben dieser Gerechtigkeit Gottes, die gelungenes Leben im öffentlichen und privaten Bereich erst ermöglicht. Vor diesem Hintergrund wird der folgende Vortrag zwei Perspektiven entfalten. Erstens wird auf der Basis von Ps 113 und Ps 116 nach den mit der Gerechtigkeit Gottes verbundenen Normvorstellungen selbst zu fragen sein, um das Ideal des gelingenden Lebens zu skizzieren. Diese stärker theologische Perspektive wird dann zweitens durch eine anthropologische ergänzt, indem auf der Basis von Ps 78,1-11 eine Reflexion des menschlichen Handelns selbst in den Vordergrund tritt.
Professor Dr. Judith Gärtner hat in Münster, Jerusalem und Marburg evangelische Theologie studiert. Nach ihrer Promotion (2005) im Bereich der Prophetie an der Philipps-Universität Marburg arbeitete sie an einer Arbeit zu den Geschichtspsalmen. Sie habilitierte sich 2012 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und war danach bis zum Sommersemester 2014 Professorin für Altes Testament und Antikes Judentum an der Universität Osnabrück. Seit dem Wintersemester 2014/15 ist sie Professorin für Altes Testament an der Universität Rostock.
Moderation: Professor Dr. Stefan Beyerle


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