Ethische Fragen einer neurotechnischen Optimierung des Menschen

Öffentlicher Abendvortrag

Schon heute nehmen einige Studierende Aufputschmittel, um vor Prüfungen ausdauernder und besser lernen zu können, und manche Menschen versuchen alltägliche Verstimmungen mit Antidepressiva auszugleichen. Zukünftig könnten auch Neuroprothesen oder neurotechnische Verfahren der Gehirnstimulation Möglichkeiten zur Verbesserung von Gehirnfunktionen bieten. Solche Bestrebungen gesunder Menschen, ihre kognitiven Fähigkeiten oder die psychische Befindlichkeit mit medizinischen oder technischen Mitteln zu optimieren, werden als Neuroenhancement bezeichnet und seit einigen Jahren kontrovers diskutiert. Der Vortrag geht der Frage nach, ob es neben naheliegenden Wirksamkeits- und Sicherheitsbedenken gute ethische Gründe gibt, die gegen Neuroenhancement sprechen.

Thorsten Galert studierte Philosophie und Chemie in Marburg und Wien. 2004 wurde er an der Universität Marburg zum Dr. phil. promoviert und arbeite anschließend bis 2011 als Projektkoordinator für die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich technischer Entwicklungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Seit 2012 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften in Bonn. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Philosophie von Neurowissenschaften und Psychologie im Allgemeinen und neuroethische Fragen im Besonderen.

Moderation: Julia Henke


Zurück zu allen Veranstaltungen