Siebzig Jahre nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 bestehen in allen am Zweiten Weltkrieg beteiligten Nationalstaaten rechtsextreme Strukturen. Darüber hinaus lassen sich innerhalb Europas verstärkte nationalistische Tendenzen feststellen.
Wie aber sind rechtsextreme Ideologien in die unterschiedlichen europäischen Nachkriegs-identitäten und Gedenkkulturen eingebunden? Wie gehen jene Länder Osteuropas, die unter der deutschen Besatzung gelitten haben, mit ihrem historischen Erbe um, und wie werden dabei Ressentiment und Erinnerung vermengt?
Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden über das Verhältnis der zeitgenössischen radikalen Rechten in Europa zu ihren historischen Vorläufern diskutieren und der Frage nachgehen, welche Rolle das historische Gedächtnis von Nationalstaaten im vereinten Europa spielt.
Im Rahmen der Tagung findet als besondere kulturelle Abendveranstaltung am 9. Juli um 19.30 Uhr eine öffentliche Lesung des Schriftstellers Edgar Hilsenrath (Berlin) statt.
Wissenschaftliche Leitung:
Claudia Globisch (Leipzig)
Dr. Agnieszka Pufelska (Potsdam)
Volker Weiß (Hamburg)