Flache Schale – rauer Kern: Kontraste im geologischen Bau Norddeutschlands

Fellow Lecture,Öffentlicher Abendvortrag

Das Landschaftsbild Norddeutschlands ist weitgehend durch flache Ebenen geprägt, die sich zwischen den Küsten von Nord- und Ostsee und der mitteleuropäischen Mittelgebirgsschwelle erstrecken. Solche ausgedehnten Flachländer korrelieren häufig mit einem einheitlichen geologischen Aufbau der obersten Erdkruste. Allerdings verbergen die Lockersedimente Norddeutschlands einen markanten geologischen Kontrast. Der Vortrag beschreibt den geologischen Bau und die geologische Geschichte der Region, die das Küstengebiet der Ostsee und die Ausläufer des Böhmischen Massivs einschließt. Im Fokus steht die Aufteilung eines ehemals ausgedehnten Sedimentbeckens in das heutige Nordost­deutsche Becken im Norden und einen gehobenen Gebirgsrumpf im Süden, der die Reste von mindestens zwei Generationen von Gebirgen repräsentiert. Dabei wird der Einfluss von Klima, Tektonik und Gesteinszusammensetzung auf langfristige Landschaftsentwicklung und gegen­wärtige Morphologie der Region erläutert.

Moderation: Professor Dr. Martin Meschede

Barbara Ventura (*1968 in Brescia, Italien) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen. Nach ihrer Promotion in Bologna (2000) widmete sie sich  in mehreren Forschungsprojekten u.a. der Krustenentwicklung Ostdeutschlands, der Provenenzanalyse mittels detritischer Zirkone und Paläotemperatur-Analysen. Dr. Ventura ist derzeit Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und forscht zum Thema „Die Krusten- und Landschaftsentwicklung des Nordostdeutschen Tieflands auf der Grundlage von Paläotemperatur-Indikatoren“.


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