Fusion von Wasserstoff. Sonnenenergie der Zukunft oder ewiger Traum?

Öffentlicher Abendvortrag

Bereits seit einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die Forschung mit der Frage, ob die Prozesse auf der Sonne zur Energieerzeugung auch auf der Erde nachvollzogen werden können. Diese so genannte „Fusion“ leichter Wasserstoffkerne zu schwererem Helium ist ein verblüffend einfaches Konzept, aber äußerst schwierig im Labormaßstab zu realisieren. Jedoch hat es in aller Stille gewaltige Fortschritte gegeben, die es jetzt sinnvoll erscheinen lassen, Versuchsanlagen im Kraftwerksmaßstab aufzubauen. Gelingt es, die verbliebenen physikalischen und technologischen Herausforderungen zu meistern, hätte man damit eine neue Energieform der Menschheit verfügbar gemacht, die viele Vorteile hat: Sie ist unerschöpflich und für alle verfügbar. Sie ist aus sich heraus sicher und ohne Endlagerproblematik. Sie würde die Grundlast bedienen und wäre damit die ideale Ergänzung zur schwankenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Und sie könnte die dringend benötigte Prozeßwärme für chemische Katalyse liefern. Der durchaus steinige Weg zu dieser neuen Energie wird in diesem Vortrag in einem breiten Kontext erläutert.

Thomas Klinger, geboren 1965 in Eutin, studierte an der Universität Kiel Physik. Nach einem Forschungsaufenthalt in Frankreich promovierte er 1994 mit einer Arbeit zur Gasentladungsphysik. 1998 habilitierte er sich mit einer Arbeit über „Steuerung von Plasmainstabilitäten“. Kurz darauf wurde er zum Professor für Experimentelle Physik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ernannt, deren Institut für Physik er von 2000 bis 2001 als Geschäftsführender Direktor leitete. Seit April 2001 ist er wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP), Teilinstitut Greifswald, und Leiter des Bereichs „Stellarator-Dynamik und -Transport“. Im April 2002 wurde er auf einen Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald berufen. Seit 2005 ist er Mitglied des Direktoriums des IPP und Wissenschaftlicher Leiter der Unternehmung „Wendelstein 7-X“.

Moderation: Professor Dr. Robert Wolf
 


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