Gelegenheitsmusik im interregionalen Vergleich. Perspektiven und Forschungsstrategien

Öffentlicher Abendvortrag

Dem Begriff „Gelegenheitsmusik“ haftet der Makel an, Gebrauchsmusik und damit den Gegenpol zur „absoluten Musik“ zu bezeichnen. Doch statt den Begriff als einen wertenden zu verstehen, hebt der Vortrag kontextuelle Einbindungen und damit jene Fragenhorizonte hervor, die Musik als soziales und kulturelles Phänomen verstehen. „Gelegenheitsmusik“ ist kein lokales oder zeitlich begrenztes Phänomen der Musikgeschichte, und
gerade deswegen bedarf es eines Nachdenkens darüber, was der Begriff eigentlich im Grunde bezeichnet. Musikalische Beispiele aus verschiedenen Regionen werfen zudem die Frage regionaler Abgrenzungen und Typologien auf, um für diesen heterogenen und umfangreichen Bereich Forschungsstrategien zu diskutieren.

Joachim Kremer studierte Schulmusik und Musikerziehung, danach Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie. 1993 promovierte er
an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, war 1995 bis 2000 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule für Musik und Theater
Hannover und habilitiert sich dort 2001. Seit 2001/02 ist er Professor für Musikwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart, zudem Mitglied im Projektleitungsteam der Telemann-Auswahlausgabe, im Editorial Board der Capella Hafniensis Editions und seit 2009 Präsident der Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Fragen der Regional-, Sozial- und Institutionsgeschichte des 15. bis 20. Jahrhunderts.

Moderation: Privatdozent Dr. Peter Tenhaef

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