Gelehrter Eigensinn: Carl Erdmann im Dritten Reich

Fellow Lecture,Öffentlicher Abendvortrag
Foto: Vincent Leifer

Die deutschen Historiker haben im Dritten Reich keine gute Figur abgegeben. Umso bemerkenswerter sind die Ausnahmen. Der Berliner Mediävist Carl Erdmann (1898-1945) galt als großer Gelehrter, dem in seinem Fach die Zukunft gehörte. Eine Berufung auf einen Lehrstuhl scheiterte jedoch an seiner kompromisslosen Ablehnung des Nationalsozialismus. Er verzichtete auf eine Universitätskarriere, zog sich auf eine schlecht bezahlte Forschungsstelle zurück und ging schließlich auf dem jugoslawischen Kriegsschauplatz zugrunde. Eine exemplarische Biographie kann zeigen, welcher Entscheidungen es im Dritten Reich bedurfte, um wissenschaftliche Redlichkeit und menschlichen Anstand zu bewahren.

Folker Reichert (*1949) studierte Geschichte, Germanistik und Latein in Würzburg und Heidelberg. 1982 wurde er an der Universität Heidelberg promoviert. Folker Reichert erhielt 1992 den Preis des Verbandes der Historiker Deutschlands. Seit 1994 ist er Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Stuttgart und war u.a. Gastprofessor in Shanghai (China), Yokohama (Japan) und Bangkok (Thailand).

Moderation: Professor Dr. Thomas Stamm-Kuhlmann

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