Da sich die Staatengemeinschaft bisher nicht auf verbindliche Ziele der Emissionsminderung einigen konnte, werden die Rufe nach einem Plan B gegen den Klimawandel immer lauter: Wenn wir das Problem schon nicht an der Wurzel beheben können, so der Gedanke, dann sollten wir wenigstens versuchen, die Folgen zu kompensieren, und zwar durch großtechnische Eingriffe in das Klimasystem. Die konkreten Vorschläge reichen von der Installation von Sonnenspiegeln im Weltraum bis hin zur Herstellung „künstlicher Bäume“, die der Atmosphäre das CO2 direkt entziehen. Nach dem einführenden Vortrag, der den naturwissenschaftlichen Hintergrund der Geoengineering-Optionen darlegt, sollen in einer anschließenden Podiumsdiskussion vor allem die ethischen Aspekte solcher großtechnischen Eingriffe kontrovers erörtert werden.
Anders Levermann (*1973 in Bremerhaven) ist Professor für die Dynamik des Klimasystems am Institut für Physik der Universität Potsdam. Er erforscht sogenannte Kippelemente des Klimasystems und hat sich hier vor allem mit der Stabilität globaler Meeresströmungen, des Antarktischen Eisschilds und asiatischer Monsunsysteme befasst. Professor Levermann ist ferner einer der Leitautoren des Meeresspiegelkapitels des nächsten Berichts des IPCC („Weltklimarat“).
Moderation: Professor Dr. Konrad Ott