Gottesdienst und Sakraltopographie hochmittelalterlicher Frauenkonvente

Öffentlicher Abendvortrag

Veranschaulichung der vor allem kult- und liturgiegeschichtlich motivierten, daher nicht zuletzt funktional interpretationsbedürftigen Baugestalt und Einrichtung hochmittelalterlicher Konventkirchen wurden einheitlich schematische, maßstäblich aufeinander abgestimmte Planzeichnungen (Grundrisse und Längsschnitte) entwickelt. Deren farbigen Markierungen machen das ursprüngliche ortsfeste liturgische Mobiliar (hauptsächlich Altäre, Chorgestühl, Lettner und Schranken, Bestattungen, gesonderte Aufenthaltsbereiche und deren Zu- und Durchgänge für weibliche und männliche Angehörige einer Geistlichen Gemeinschaft sowie konventfremde Kirchenbesucher) sowie seine späteren Veränderungen deutlich. Das Verfahren und seine Erkenntnismöglichkeiten sollen anhand der berühmten, noch weitgehend ihren ottonisch/romanischen Originalzustand aufweisenden Frauenstiftskirche Gernrode im nördlichen Harzvorland erläutert werden.

Clemens Kosch studierte Kunstgeschichte und Geschichte in Köln, Paris, Tübingen und Bonn sowie katholische Theologie (Liturgiewissenschaft) in Bonn. Er promovierte über ein Thema der hochmittelalterlichen Konventarchitektur. Es folgte eine Tätigkeit als Denkmalpfleger im Amt des Kölner Stadtkonservators, zuletzt war er von 2000-2012 als wissenschaftlicher Referent mitverantwortlich für den Aufbau des Westfälischen Museums für Klosterkultur in der ehemaligen Abtei Dalheim (bei Paderborn). Seine Forschungsschwerpunkte liegen bei der Ordensbaukunst und Konventanlagen, Architektur/BildenderKunst im Verhältnis zur Liturgie sowie Wehr- und Profanbau – jeweils im Mittelalter.

Moderation: Professor Dr. Gerhard Weilandt


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