Grenzen der Wahrnehmung, Krisen des Wissens. Meteorologie in Wissenschaft und Literatur (1770-1860)

Öffentlicher Abendvortrag

Die sinnliche Wahrnehmung spielt für die Nova Scientia bei Bacon und in seiner Nachfolge eine zentrale Rolle, und ihre methodische Beherrschung wirft bei allen empirischen Wissenschaften weitreichende theoretische und praktische Fragen auf, in besonders radikaler Weise auch im Falle der Meteorologie. Auf Grund dieser spezifischen epistemologischen Probleme des szientifischen Umgangs mit dem Wetter tritt die ästhetische Wahrnehmung als substantielle Ergänzung neben die disziplinierte sinnliche Wahrnehmung der Wissenschaften. Der Vortrag führt dies an zwei Doppelkonstellationen vor, an Howards Wolkenklassifikation und Goethes meteorologischen Arbeiten sowie an Kämtz‘ Meteorologie-Lehrbuch und an Stifters Erzählung „Das Haidedorf“.

Michael Gamper studierte Germanistik, Allgemeine Geschichte und Europäische Volksliteratur in Zürich und Wien. Anschließend war er bis 1997 Assistent für Neuere deutsche Literatur am Deutschen Seminar der Universität Zürich, bevor bis 2002 eine Stelle als Oberassistent am Deutschen Seminar der Universität Zürich folgte. Von 2002 bis 2011 erhielt er verschiedene Stipendien, u. a. das Habilitationsstipendiat (Projekt-Beitrag) des Schweizerischen Nationalfonds für zweieinhalb Jahre. Michael Gamper war 2008 Gastprofessor am German Department der Princeton University. Seit März 2011 ist er Professor für Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Kultur- und Wissensgeschichte an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.

Moderation: Juniorprofessor Dr. Hania Siebenpfeiffer


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