Herrscher im Exil. Formen, Hintergründe und Potenziale in Mittelalter und Neuzeit

Internationale Fachtagung
Abbildung: François Joseph Sandmann, Napoleon auf St. Helena, 1820 © RMN-Grand Palais (musée des châteaux de Malmaison et de Bois-Préau) / Yann Martin.

Das Alte Testament, das Mahabharata oder Homers Odyssee – das Exil gehört zum Kern einiger der größten kulturstiftenden Erzählungen der Menschheitsgeschichte. Verstanden als durch politische Umstände erzwungener Weggang von Individuen oder Personengruppen von ihrem angestammtenLebensstandort, die dann entweder in der Fremde verbleiben oder nach einiger Zeit in die einstige Heimat zurückkehren oder zurückzukehren versuchen, offenbart das Phänomen der Exilierung zahlreiche Facetten, die eine Beschäftigung als äußerst fruchtbar erscheinen lassen. Es überrascht daher, dass der Komplex in der deutschsprachigen historischen Forschung, sieht man von der umfangreichen Behandlung von Vertreibung und Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg ab, nur punktuell gestreift wurde. Insbesondere exilierte Machthaber und Machthaberinnen fanden bislang wenig Berücksichtigung. Dies nimmt die Tagung zum Anlass, um Exilierung aus einer dezidiert herrschaftsgeschichtlichen Perspektive und in epochenübergreifender Weise in den Blick zu nehmen und dabei anhand von Einzel- und Gruppenbiographien vom Mittelalter bis zur Neuzeit nach der Vertreibung aus den angestammten Territorien, dem Leben am Zufluchtsort sowie den Handlungsspielräumen und Strategien zur Wiedergewinnung der alten Macht zu fragen.

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