In den Jahren 1996 bis 2015 erschienen im Rahmen der Buchreihe Posener Deutsche Bibliothek (Poznańska Biblioteka Niemiecka) unter der konzeptionell-redaktionellen Regie von Hubert Orłowski und Christoph Klessmann vierzig Bände mit Texten deutschen Autoren. Die Posener Deutsche Bibliothek bringt Texte, die nicht nur auf Deutsch verfasst wurden, sondern auch über die Einstellung ihrer Autoren zur eigenen Gesellschaft und deren Bedingtheit Auskunft geben. Die Struktur der Bände ist unterschiedlich. Neben geschlossenen Texten sind Auswahlbände vorgesehen, die entweder das Werk eines einzigen Autors vorstellen oder Beiträge zu einem bestimmten Problemkreis oder Diskurs versammeln. Die Bibliothek zielt insbesondere auf die Reflexion der Kategorien der ‚langen Dauer‘. Hier werden Besonderheiten der neuzeitlichen Entwicklung vermutet: In der verlangsamten Verbürgerlichung, im Konfessionalisierungsparadigma, in der aufklärerischen Staatsphilosophie, in der preußischen und nachpreußischen Rechtskultur, im Pragmatismus des Alltagsbewußtseins, in wechselseitigen Abhängigkeiten von Ideologie und Modernisierung, von Massenkultur und elitärem Denken. Die Präsentation unterschiedlicher Standpunkte der Autoren ist daher beabsichtigt und kein Zufall.
Hubert Orłowski war Professor an der Adam-Mickiewicz-Universität Poznań und ist Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen in Polen und Deutschland für seine Verdienste um die Vermittlung zwischen der deutschen und polnischen Sprache und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur deutsch-polnischen Literatur.
Moderation: Professor Dr. Eckhard Schumacher
Hoffnung aufs Wort. Zwanzig Jahre Posener Deutsche Bibliothek und die Praxis polnisch-deutscher Kommunikation
Öffentlicher Abendvortrag
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