Empörung ist eine Disposition, von der rechte wie linke Populismen profitieren. Sie führt dazu, dass eine gelassene Abwägung politischer Alternativen zu dem als skandalös Bezeichneten nicht stattfindet, sondern sich die Befassung mit ihm im Emotionalen erschöpft. Mit der Veränderung des Mediensystems in den letzten Jahrzehnten hat eine Eskalation des Empörtseins stattgefunden. Es soll die These vertreten werden, dass solche Wellen der Empörung schlecht mit den Funktionsvoraussetzungen der Demokratie zusammenpassen, mehr noch, dass sie diese, wenn sie zum Dauerzustand werden, außer Kraft setzen. War die deliberative Demokratie also an die Gutenberg-Galaxis gebunden, und treten wir nun in eine Ära des Postdeliberativen ein? Vor allem diese Frage soll behandelt werden, verbunden mit einem ausführlichen Blick auf jene, die sich als Verteidiger der Demokratie ausgeben, aber deren Gegenteil sind.
Herfried Münkler war von 1992 bis 2018 Inhaber des Lehrstuhls für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Ideengeschichte der Frühen Neuzeit, Theorie und Geschichte des Krieges sowie Politische Kultur-Forschung.
Moderation: Dr. Christian Suhm
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Zugang zum virtuellen Hörsaal des Kollegs
Organisatorische Hinweise zur Digital Lecture
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg bietet diese Veranstaltung live als Zoom-Meeting an, in dem sich Zuschauende über den Chat schriftlich beteiligen können.
- Wir freuen uns, wenn Sie bei der Einwahl in Zoom Ihren Klarnamen angeben. Selbstverständlich können Sie an der Veranstaltung auch unter einem Pseudonym teilnehmen.
- Eine Liste aller Teilnehmenden ist für alle Beteiligten während der gesamten Veranstaltung einsehbar.
- Während des Vortrages sind die Mikrofone der Zuschauenden alle automatisch stumm geschaltet, um keine störenden Hintergrundgeräusche zu erzeugen. Die Kamera der Zuschauenden kann gern von Ihnen während des Vortrages angeschaltet werden.
- Während der gesamten Veranstaltung können Wortmeldungen bzw. Fragen schriftlich im Chat gestellt werden.
Aufzeichnung der Digital Lecture
Die Digital Lecture wird aufgezeichnet, um sie für die Mediathek des Kollegs zu nutzen. In der Aufzeichnung wird nur der/die Vortragende, dessen/deren Präsentation sowie der Moderator/die Moderatorin zu hören bzw. zu sehen sein. Video-, Audio oder Chatbeiträge werden nicht aufgezeichnet. Ein „REC“-Zeichen am Bildrand informiert die Teilnehmenden