Die seit dem zweiten Drittel des 12. Jahrhunderts aufkommenden Wappen waren ein kaum zu unterschätzendes Medium der Kommunikation und Repräsentation in der spätmittelalterlichen Gesellschaft. Am Ende des Mittelalters und zu Beginn der Frühen Neuzeit waren sie nahezu omnipräsent. Entstanden im kriegerisch-ritterlichen Kontext, griffen sie auch auf andere Gesellschaftsschichten über und wurden – zeitlich etwas verzögert – auch von der Geistlichkeit genutzt. Der Vortrag unternimmt es, kurz in die mittelalterliche bischöfliche Heraldik einzuführen, um dann konkret anhand des überlieferten Quellenmaterials die heraldische Repräsentation der Bischöfe einer Reihe nord- und mitteldeutscher Bistümer zu betrachten.
Ralf-Gunnar Werlich absolvierte von 1979 bis 1984 das Studium der Nordeuropawissenschaften mit tragendem Fach Geschichte an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Zwischen 1984 und 1989 war er wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte in Greifswald, 1989 folgte die Promotion mit dem Thema „Königtum und Städte in Dänemark 1340-1439“. Seit 1989 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und seit 1995 Mitglied des Mittelalterzentrums Greifswald, derzeit Mitglied im Vorstand. Seit 2001 ist Ralf-Gunnar Werlich korrespondierendes Mitglied und seit 2005 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Pommern. Zu seinen Forschungsgebieten gehören die skandinavische und norddeutsche Geschichte des Mittelalters, das pommersche Herzogshaus, Heraldik und andere Historische Hilfswissenschaften.
Moderation: Professor Dr. Andreas Bihrer