Rationaler Streit ist der Versuch, Meinungsverschiedenheiten durch den Austausch von Argumenten zu überwinden: Wir tragen Argumente vor, um unsere Gesprächspartner zu überzeugen, und hören ihren Argumenten umgekehrt zu. Aber wie gelingt es Argumenten eigentlich, aus entgegengesetzten Positionen einen Konsens zu schmieden? Wieso beeinflussen Argumente unsere Überzeugungen? Ja, was genau ist das überhaupt, ein Argument? In diesem allgemeinverständlichen Vortrag soll anhand eines ganz einfachen Beispiels erläutert werden, wie sich komplexe Debatten argumentationstheoretisch analysieren lassen. Anschließend werden Ergebnisse von Computersimulationen vorgestellt, die Aufschluss darüber geben, warum und unter welchen Bedingungen rationaler Streit in einem Konsens mündet.
Gregor Betz (*1976 in Peine) ist Juniorprofessor für Philosophie der Simulation am Institut für Philosophie der Universität Stuttgart. Er studierte Philosophie, Mathematik, Politik- und Wirtschaftswissenschaften in Berlin und Paris. Momentan ist Professor Betz Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg und forscht zum Thema „Theorie dialektischer Strukturen“.
Moderation: Dr. Christian Suhm